
By Nadja Kaltwasser
Träume gehören zum natürlichen kreativen Potenzial des Menschen, Alpträume nähren sich von seinen Urängsten. Beide Aspekte drängen seit der deutschen Romantik immer nachdrücklicher in die ästhetischen Entwürfe.
Nadja Kaltwasser analysiert die Entwicklung der Allianz von ästhetischer Produktion und nächtlichem Erleben. An den Werken von sechs französischen und deutschsprachigen Autoren des frühen 20. Jahrhunderts überprüft sie die those, dass sich der Traum durch seine spezifischen Merkmale besonders eignet, Problemstellungen der modernen Gesellschaft zu symbolisieren und zu transportieren. Ihre Untersuchung zeigt, dass der Traum für Breton, Leiris, Queneau aus dem französischen und Heym, Kafka und Kubin aus dem deutschen Sprachraum zur Metapher einer neuen Subjektivität und moderner Entfremdung wird.
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382. 27 eine Annäherung an den Bereich des Bösen abqualifizierbar und gleichzeitig stigmatisierbar. Das Phänomen Traum, das durch seine vermeindlich vielfältigen Bezüge nicht leicht in ein entsprechendes Schema einzugliedern und zu kontrollieren war, blieb somit weitestgehend verschont von einer Vereinnahmung durch die katholische Kirche. Die Renaissance als Zeit des Umbruchs und der Neuorientierung zeigt ein wiedererwachtes Interesse an den Traumbüchern der Antike. 1518 erscheint Artemidors "Oneirokritika" erstmals in griechischer Sprache gedruckt, 1535 wird sie ins Lateinische übersetzt.
Tung und Definition des Traumes alles stark auf die reale Welt des Wachens abgestimmt. Ihre Regeln bilden die Referenz. Der Traum ist weit davon entfernt, eine eigene, übergeordnete Wahrheit zu transportieren, wie dies noch bei Sokrates anklang. Zur Systematisierung der einzelnen Trauminhalte und zur Rationalisierung ihrer "dunklen" Aussagen kommt hier die Abhängigkeit vom Gegebenen, "Realen". Artemidors Bestreben geht nicht dahin, den Traum als alogischen aber doch bedeutsamen Bereich zu definieren oder ihn aus den selben Gründen als bedeutungslos bzw.
Obwohl es um die Entschlüsselung des Gesamttraumes geht, scheint sich der Sinn nur auf der Basis von EinzeIanalysen zu eröffnen. Der Blick wird damit auf die Tatsache gelenkt, daß der Traum - zumal der symbolische - aus Bildsequenzen besteht. Wenn dies fur Artemidor und die Traumdeuter auch nur im Rahmen ihrer Deutungen von Interesse ist, so entsteht hier doch ein Ansatz, der später in der ästhetischen Moderne von zentraler Bedeutung sein wird. Desweiteren stellt Artemidor in seinen Traumanalysen gelegentlich einen Sinnzusammenhang auf der Basis von Wortverwandtschaften oder Gleichklängen her.