Leben auf dem Dorf: Zur Sozialgeschichte des Dorfes und zur by Albert Ilien

By Albert Ilien

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Die Hausener hielten sich getreulich an ihr Gelübde, setzten ein steinernes Kreuz, gestatteten keine Tanzerei, keinen Wirtshausbesuch länger als 10 Uhr abends, kein Kartenspiel. Man verzichtete auf die wenigen Unterhaltungsmöglichkeiten, die einem gegeben waren und zeigte, daß den Heiligen in der Vorstellung der Hausener eine gewisse lustfeindliche Tendenz - wenn nicht zu eigen - so doch gefällig war. Wie merkwürdig für unsere Verhältnisse innere und äußere Natur noch in eines steckten, das zeigte sich auch dann, wenn die guten Kräfte scheinbar vergebens in Aktion traten und von den Mächten der Finsternis behindert oder gar verdrängt wurden.

Schutz und Unterhalt gewährte die Grundherrschaft durch Überlassen des lebensnotwendigen Grund und Bodens. Er war die Basis der bäuerlichen Existenz, und da diese Landbeleihung als herrschaftliche Gnadenleistung erschien, konnte es nicht ausbleiben, daß auch das Leben selbst, das eng und existentiell an die landwirtschaftliche Nutzfläche und die bäuerliche Arbeit gefesselt und ohne sie gar nicht vorstellbar war, als Gnadenakt erschien. Die Sachabgaben, die in den Lebenslauf und in den Jahreslauf unverrückbar terminlieh eingefügt waren, verstärkten den Eindruck, daß diese Abgaben zum Leben dazu gehörten wie die Freude zu der Ernte, die Dämmerung zum Herbst.

43 Die königliche Ausübung der Herrschaft war besser gepuffert als die familiäre. Die Abgaben und Zuwendungen heimste nicht der väterliche Herrscher selbst ein, sondern dafür benützte er verschiedene Agenturen, die dem Herren doppelte Dienste leisteten, Geld eintrieben, Befehle ausführten und zugleich die mitgelieferten Aggressionen auffingen. Die niedere Beamtenschaft war in den Konfliktfällen der Bösewicht, der berühmte ungetreue Diener der Sündenbock, der dem Unwillen der Untertanen geopfert werden konnte, um den Schild der Herrschaft blank zu halten.

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