By Roland Mestel
Die zur Abbildung der Geschehnisse auf Aktienmärkten entwickelten Handelsmodelle waren lange Zeit von der Annahme eines perfekten Kapitalmarktes geprägt, auf dem den Handelsmengen lediglich deskriptiver Charakter zukommt. Erst die Erweiterung derartiger Modelle um die Berücksichtigung heterogener Marktteilnehmer eröffnet die Frage, ob das Handelsvolumen originären Informationsgehalt besitzen kann, der jenen des Preisprozesses ergänzt bzw. komplettiert.
Roland Mestel nimmt zunächst eine Systematisierung theoretischer Handelsmodelle vor, in denen auch die Handelsmengen explizit diskutiert werden. Im Rahmen einer für verschiedene Aktienmärkte durchgeführten empirischen Untersuchung analysiert er die stochastischen Prozesseigenschaften des Handelsvolumens und vergleicht sie mit jenen der zeitlich korrespondierenden Preise. Dabei zeigt sich, dass zwar die transitorischen Prozesseigenschaften der beiden Marktvariablen weitgehend übereinstimmen, jedoch die persistenten Effekte signifikant unterschiedlich sind. Aus informationsökonomischer Sichtweise impliziert dies, dass einzelne Informationsereignisse unterschiedlich lang andauernde Reaktionen bei Preisen und Mengen hervorrufen, was once die those eines eigenständigen Informationsgehaltes des Handelsvolumens stützt.
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Statistische Eigenschaften von Handelsvolumina schaftlicher Fragestellungen eher gering ist. Die Spezifikation α-stabiler Verteilungen erfolgt typischerweise über ihre charakteristische Funktion, die der Fourier-Transformierten der entsprechenden Dichtefunktion f (·) entspricht. Eine sehr häufig gewählte Parametrisierung10 dieser charakteristischen Funktion Φ(u) α-stabiler Verteilungen für u∈ besitzt die Form: Φ α − stabil (u ) = E[e iuX { { ⎧exp − γ α u α ⎛⎜ 1 − iβ sgn(u )tg πα ⎞⎟ + iδu 2 ⎠ ⎝ ] = ⎪⎨ 2 ⎪exp − γ u ⎛⎜ 1 + iβ π sgn(u ) ln u ⎞⎟ + iδu ⎩ ⎝ ⎠ } } für α ≠ 1; für α = 1.
Kurtosis bezeichnen. Unter der Nullhypothese einer Normalverteilung, gleichbedeutend mit einer Schiefe wie auch Exzess-Kurtosis von jeweils 0, folgt JB asymptotisch einer χ2-Verteilung mit zwei Freiheitsgraden. Allen bislang vorgestellten Testverfahren gemein ist die Tatsache, dass im Falle eines Ablehnens der Nullhypothese einer normalverteilten Zufallsvariable keine Aussage hinsichtlich der diesbezüglichen Ursachen getroffen werden kann. In Finanzzeitreihen erweisen sich dabei sehr häufig die ermittelten Werte für Schiefe und vor allem Kurtosis als ursächlich für das Verwerfen der Normalverteilungsannahme.
Für den deutschen Markt (Panel A) ermittelt sich im Jahr 2005 eine durchschnittliche Marktkapitalisierung aller im DAX notierten Unternehmungen in Höhe von 20,66 Mrd. € (bei durchschnittlich rund 1,84 Mio. pro Tag gehandelten Aktien), wobei die large caps (unter anderem Deutsche Telekom, Allianz, DaimlerChrysler, Siemens oder Deutsche Bank) eine durchschnittliche Marktkapitalisierung von 47,24 Mrd. € aufweisen. Das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen dieser Kategorie beträgt für den Betrachtungszeitraum 4,05 Mio.