Historische Erkenntnis zwischen Objektivität und by Jens Kistenfeger

By Jens Kistenfeger

In jüngster Zeit wird, wie bereits zur Wende zum 20. Jahrhundert, die Objektivität historischer Erkenntnis angezweifelt. In ihren objektivitätsskeptischen Argumentationen stützen sich die vorwiegend „postmodern“ orientierten Autoren auf den essentiell narrativen und perspektivischen Charakter der Geschichtsschreibung. In „Historische Erkenntnis zwischen Objektivität und Perspektivität“ soll historische Objektivität verteidigt werden, ohne sich aber auf eine bloße Destruktion der Objektivitätskritik zu beschränken. Vielmehr müssen einige ihrer Einsichten ernst genommen werden, obschon ihre Schlussfolgerungen nicht bejaht zu werden brauchen. Die Objektivität historischer Erkenntnis wird in dieser Arbeit in einem Zug mit dem perspektivischen Charakter der Geschichte verteidigt.

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1998, Nagel 1986. Die historische Perspektivenintegration darf nicht mit Nagels Vorstellung eines Kontinuums immer objektiverer Beschreibungen der Welt verwechselt werden. ). Für die Geschichtstheorie ist jedoch weder die rein subjektive Perspektive, wie sie etwa durch die phänomenale Wahrnehmung des jeweiligen Erkenntnissubjekts exemplifiziert wird, noch die alle menschlichen Perspektiven transzendierende Perspektive eines ‚idealen‘ Physikalismus sonderlich interessant. An der grundsätzlichen Bedeutung von Nagels Erkenntnis, dass es nicht eine strenge Dichotomie zwischen subjektiv und objektiv gibt, sondern ein Kontinuum objektiverer Perspektiven, ändert sich dadurch nichts, auch wenn diese Erkenntnis an die spezifische Situation der Geschichtstheorie assimiliert werden muss.

Objektivität dagegen impliziert, dass bestimmte Erkenntnisse auf eine bestimmte Art und Weise gewonnen worden sind. Im Objektivitätsbegriff konvergiert der Aspekt der Erkenntnisgewinnung mit dem Aspekt der Korrespondenz der Darstellung. 35 Eine eingehende Explikation dessen, was damit gemeint ist, steht im Augenblick noch aus. Vorläufig kann damit die folgende Reihe von Grundgedanken identifiziert werden, die meist ineinander übergehen. Die meisten historischen Darstellungen integrieren bereits durchgeführte 34 35 Vgl.

Beard 1964, 317, 321 u. ö. Dabei hat sich der methodische Fehler eingeschlichen, die Unmöglichkeit historiographischer Objektivität (i. S. v. Neutralität) dadurch zu erweisen, dass den Vertretern dieser Position ihre Verwicklung in politische Auseinandersetzungen und weltanschauliche Kontroversen vorgehalten worden ist. Diese methodisch-argumentative Schieflage hat sich von Beard auf Novick 1988 ‚vererbt‘. Sie wird von Haskell denn auch zurecht angegriffen. 16 02:23 43 lität i. S. v. Persönlichkeitsauslöschung ist, was kann dann mit Neutralität sinnvoll gemeint sein?

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