Kapitalismuskritik und die Frage nach der Alternative by Hermann Lueer

By Hermann Lueer

Wer eine replacement zum Kapitalismus will, den hat etwas gestört. Ausgangspunkt der Frage nach der replacement zum Kapitalismus ist eine Kritik am Kapitalismus, das heißt eine richtige oder falsche Erklärung des Kapitalismus. In der Naturwissenschaft wie im praktischen Leben weiß jeder, dass die Erklärung des Gegenstandes die Grundlage für seine Beherrschung ist. Wer nicht weiß, wie ein Motor funktioniert, kann auch keinen Motor reparieren. Sich unterschiedliche Reparaturmöglichkeiten zu präsentieren, ohne sich um den Begriff der Sache zu kümmern, würde im praktischen Leben als ausgesprochene Blödheit wahrgenommen. used to be aber im praktischen Leben wie in der Naturwissenschaft gilt, gilt auch für Wirtschaft und Politik. Fehler in der Erklärung der Ursache einer störenden Wirkung setzen sich gewöhnlich in einem falschen Lösungsvorschlag fortress. Wer sich Armut als Folge von Marktversagen erklärt, sucht nach Alternativen der Marktregulierung. Wer sich Armut als notwendige Folge des marktwirtschaftlichen Produktionsverhältnisses erklärt, will den Markt abschaffen. Jede replacement zur kapitalistischen Wirklichkeit ist daher nur so intestine wie die ihr zugrundeliegende Erklärung der kapitalistischen Produktionsverhältnisse, zu denen sie eine substitute sein soll. Im vorliegenden Buch geht es entsprechend nicht darum, sich unabhängig von den Gründen für die weltweite Verarmung und Verelendung weiter Teile der Bevölkerung eine bessere Welt auszumalen, sondern darum, aus der Erklärung des Kapitalismus die Grundprinzipien einer Ökonomie jenseits vom Kapitalismus abzuleiten. Kritik und replacement werden so zusammengebracht. Die Frage der Machbarkeit erledigt sich dabei von selbst.

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Angebot und Nachfrage können diese beiden Durch­ schnittspreise nie umdrehen, so dass ein Auto 500 € kosten würde. An­ gebot und Nachfrage sind vielmehr die Art und Weise, wie sich die an die privat verausgabten Arbeitszeiten geknüpften Preisvorstellungen auf dem Markt zu dem über den Durchschnitt der gesellschaftlich not­ wendigen Arbeitszeiten bestimmten marktkonformen Verkaufspreis hinbewegen. Die ebenfalls von der Volkswirtschaftslehre vertretene Nutzentheorie verschleiert zugleich die Erklärung des Wertes.

Um die notwendige Kaufkraft in Gestalt von Geld zu erlangen, wird es so zwangsläufig zum Bedürfnis, mehr und intensiver zu arbeiten, um über die zusätzlich auf den Markt getragenen Gebrauchsgegenstände die Chancen zu erhöhen, am gesellschaftlichen Reichtum teilhaben zu können. Je mehr gearbeitet wird, je rücksichtsloser gegen die eigene Gesundheit, desto besser die Chancen, seine Waren verkaufen zu können. Arbeitsschutz und Freizeitinteressen muss man sich erst einmal leisten können. In der Konkurrenz setzt man Maßstäbe für die anderen oder die anderen setzen Maßstäbe für einen selbst.

B Genauso wie bei der Warenproduktion von dem nützli­ chen Charakter der Arbeitsprodukte abgesehen wird ihre Qualität also, wie oben ausgeführt wurde, zum bloßen Mittel für den Tauschwert degradiert wird - genauso wird bei der Wertproduktion von den konkreten Formen der menschlichen Arbeit abgesehen. Für die Wertproduktion sind sämtliche Arbeiten reduziert auf gleiche, abstrakt menschliche Arbeit. In einer Gesellschaftsordnung, in der Gebrauchsgegenstände als Waren produziert werden, sind daher die Qualittit dingungen, der Arbeitsprodukte wie auch die Arbeitsbe­ unter denen die Arbeit verrichtet wird, nicht ent­ scheidend.

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