By Walter Pöldinger, Hans Georg Zapotoczky (auth.), Univ.-Prof. Dr. med. Walter Pöldinger, Univ.-Prof. Dr. med. Hans Georg Zapotoczky (eds.)
Das Buch ist eine Kurzinformation für Menschen, die sich beruflich mit psychisch beeinträchtigten Menschen auseinandersetzen müssen. Der Zugang soll dadurch erleichtert werden, daß nicht Krankheitseinheiten oder differential-diagnostische Erwägungen dargestellt werden, sondern die besonderen Verhaltensweisen von psychisch beeinträchtigten Menschen. Es wird erörtert, wie guy sich als Arzt, Sozialarbeiter, Psychologe, Psychotherapeut, Polizist and so forth. mit depressiven, suizidalen, ängstlichen, verwirrten oder alkoholisierten Patienten auseinandersetzen kann, sodaß die Begegnung mit dem Patienten therapeutisch fruchtbar wird. Es ist nicht immer möglich, eindeutige Anleitungen für diese Begegnungsweise zu geben, wohl aber Hinweise darauf, auf welche Momente es in der Auseinandersetzung besonders ankommt und wo Gefahrenmomente liegen könnten.
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Wenn eine sozial stOrende Verhaltensanderung krankheitsbedingt ist, sollte der Betroffene sich in Behandlung begeben. Halt der Kranke die yom sozialen Umfeld kritisierten Verhaltensanderungen fUr gesund, sollte ihm nahegelegt werden, daB er dann auch nicht mit einer seibstverleugnenden Riicksichtnahme rechnen kann. Die uneingeschrankte Toleranz gegeniiber einem ausfalligen Verhalten niitzt langerfristig dem Betroffenen nicht. Er verliert dadurch seine sozialen Beziige. Eine sachliche Klarung und eine deutIiche Vermittlung des eigenen Standpunktes kann zumindest eine Korrektur bewirken.
Diese Aufhebung des Spannungsgefalles flihrt durch die Vermischung von gespeicherter und wahrgenommener Information zu einer Uberbewertung des assoziativen Hintergrundes, zum BewuBtwerden des UnbewuBten, zur Konkretisierung des Gedachten. Die Aktualitat entspricht der BewuBtheit und dem konkreten Erleben (Strobl, 1992a). Da Erinnerungen von innen und Wahrnehmungen von auBen kommen, verschwindet bei diesem Verlust des Spannungsgefalles auch die Grenze zwischen Innen und AuBen. Es kommt dadurch zu der typisch schizophrenen Storung der Ich-Grenzen.
Wenn dies der starkste Erlebnismodus wird, dann wird diese Art der Verwirrtheit mit dem Ausdruck "amentielles Syndrom" belegt. Der Terminus "Amentia" stammt urspriinglich von Theodor Meynert (1890). Es geht der Zusammenhang in Denken, Erinnerung und Wahrnehmen verloren. Die Arten "verwirrten" Denkens Es gibt mehrere Arten "verwirrten" Denkens. Wir unterscheiden voneinander: Erstens die "Ideenflucht", wie sie bei der Manie oder nach Einnahme von Stimulantien vorkommt. Der Zusammenhang der sehr rasch geauBerten Einfiille bleibt verstandlich, die Einfalle richten sich aber zuwenig nach einem einheitlichen Denkziel, dieses wechselt sUindig.